KW 21/2022
Ist gebongt, oder?
Die Frage ist zweideutig, aber mit der Kursive wird sie eindeutig. Gemeint ist hier natürlich, ob die Schreibung korrekt ist. Und ja, sie ist es. Aber wirklich richtig sieht das Wort nicht aus, oder? Woran das liegt, ist einfach. Zum einen schreiben wir selten die Floskel ist gebongt – eher nur in digitalen Mitteilungen, denn es handelt sich um eine umgangssprachliche Wendung. Zum anderen handelt es sich um ein recht betagtes Wort nicht nur, weil bongen wohl auch eher an der Kasse mündlich geäußert wird (und hier eher einbongen), sondern auch deshalb, weil der Vorgang heute nicht mehr ganz zutrifft. Früher tippte man zwar tatsächlich die zu zahlenden Beträge ein und dies wurde auf dem Bon vermerkt, heute aber wird an der Kasse doch eher ein Artikel eingescannt. Aber muss es dann nicht gebont und bonen geschrieben werden? Nein, aber tatsächlich führt das (schon recht alte) Große Wörterbuch der deutschen Sprache noch bonen auf. Wer sich in Österreich aufhält, ist fein raus: Dort heißt es bonieren – und hier hat ein g keine Chance. (23. Mai 2022; Foto: Viviane Monconduit)