44/2015

Deklination und Komposition von Farbadjektiven

In einem Artikel über die PlayStation 4 ist zu lesen: »Zur Auswahl stehen zahlreiche bunte Farben, so könnt ihr die schwarze Konsole etwa in ein blaues, lilanes, goldenes oder rotes Gewand hüllen.« Die meisten Farbadjektive werden genauso wie andere Adjektive flektiert, einige können jedoch nicht flektiert werden. So heißt es in der Standardsprache »ein lila Gewand« und nicht »ein lilanes Gewand«. »lila« ist gekürzt aus »lilafarben«, das alternativ verwendet werden kann. Auch »rosa« kann weder dekliniert noch gesteigert werden. Für die Deklination bieten sich bieten sich in solchen Fällen Komposita mit »-farben« oder »-farbig« an. So ist golden im Duden als gehobene Variante für »goldfarben« vermerkt; analog dazu heisst es »silbern« oder »silberfarben«. Bei orange gibt es gleich fünf verschiedene Möglichkeiten; neben »orange« sind auch »orangefarben«, »orangefarbig« , »orangenfarben« und »orangenfarbig« korrekt. Bei »beige« schließlich handelt es sich um ein ursprünglich nicht flektierbares Adjektiv, das heutzutage aber auch immer häufiger in der Standardsprache flektiert wird. Folglich gibt es hier vier korrekte Variante: »ein beige Gewand«, »ein beiges Gewand« und ein »beigefarbenes/beigefarbiges Gewand«. Werden zwei Farbbezeichnungen miteinander kombiniert, so ist sowohl die Zusammenschreibung als auch die Schreibung mit Bindestrich korrekt: »ein gelbrotes Blatt« oder »ein gelb-rotes Blatt«. Werden Farben mit Partizipien kombiniert, kann getrennt oder zusammengeschrieben werden: »gelb gefärbte Blätter« oder »gelbgefärbte Blätter«. (26. Oktober 2015)


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