52/2019

Christ-, Berg- und andere Stollen

Der Pfosten der WeihnachtszeitWer hat sich nicht schon gefragt, wo das Wort für die süße Sünde zur Weihnachtszeit eigentlich herkommt und ob es womöglich tatsächlich mit dem waagerechten Gang der Bergleute in Verbindung steht? Und tatsächlich ist schon im Althochdeutschen das Wort stollo ›Pfosten‹ bekannt, das sich über mittelhochdeutsch stolle zum heutigen Stollen entwickelt hat. Und genau darum darf man die Köstlichkeit auch [die] Stolle nennen. – Auch wenn dies nun so gar nicht zur Weihnachtszeit zu passen scheint: Zum Stollen beim Fußball gibt es ebenfalls eine Verbindung, denn Bergwerksgang wie Fußballschuh haben gemeinsam, dass man sie mit ›Pfosten‹ sichert. Während die einen Stollen allerdings beim Abtragen von Pfunden helfen, sichern die anderen genau das Gegenteil. Man sollte sich also nicht zu sehr auf den waagerechten Bergwerksstollen stürzen, sondern auch mal zur Stulle greifen, die damit in Verbindung gebracht wird. Nein? Richtig, warum sollte man sich ausgerechnet diesen Monat dafür aussuchen: Jetzt der Stollen, später das derbe Stück Brot. Ein frohes Fest mit Stollen, Plätzchen, Guetzli, Kipfeln/Gipfeln und anderen regionalen Leckereien wünscht Ihnen Ihre correctura! (23. Dezember 2019; Foto: kakuko)


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