3/2021
Vom Burn-out zum Boreout
Die aufmerksame Leserschaft wird von einer falschen Reihenfolge ausgehen, geht doch das Bore-out mitunter dem Burn-out voraus; doch soll es hier nicht um einen möglichen Krankheitsverlauf, sondern um die Schreibung gehen. Und hier werden mitunter als mühevoll empfundene Stützen der Transparenz abgebaut – wie etwa bei Burn-out/Log-in zugunsten von Burnout/Login. Der Duden empfiehlt dennoch Burn-out und orientiert sich damit an der (englischen) Bildungsweise, denn das Wort besteht aus den Bestandteilen (to) burn und out. Allerdings bleibt selbst im Englischen nicht immer die Transparenz enthalten: von (to) back up zu (the) backup. Auch hier empfiehlt der Duden die Schreibung mit Bindestrich, doch dürften sich hier nur wenige Duden-treue Belege finden lassen; im IT-Bereich wird durchweg zusammengeschrieben.
Bei allem Variantenreichtum sei noch erwähnt, dass eine großgeschriebene Partikel unzulässig ist (*Bore-Out). Das Wort ist übrigens kein Fremd- oder Lehnwort, sondern eine Analogiebildung zu Burn-out. Die Schweizer Kreation Bore-out für ›berufliches Ausgelangweilt-Sein‹ ist der WHO allerdings gänzlich unbekannt. (18. Januar 2021; Foto: Hans Braxmeier)
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