2/2021
Besser remis als verloren
In der nun endgültig hinter uns liegenden Weihnachtszeit hat der eine oder die andere mit Sicherheit ein Schachbrett unter dem Baum vorgefunden. Bei einem ungleichen Paar endete die Partie vermutlich nicht remis. Das Adjektiv für ein unentschiedenes Spielende ist über das Französische von lateinisch remittere ›zurückschicken‹ entlehnt. Beim Remisieren wird ein Remis erzielt, was verdeutlichen soll, dass das Wort nicht nur adjektivisch, sondern auch substantivisch verwendet werden kann. Die ebenfalls als Weihnachtsgeschenk geeignete (Lok-)Remise ist die feminine Variante (daher mit -e) und bedeutet ›(Lok-)Schuppen‹. Die auch nicht ganz ungeeignete Remittende geht im Übrigen ebenfalls darauf zurück; es bezeichnet ein Druckerzeugnis, das mängelbedingt an den Verlag zurückgesendet worden ist (Remission). Wussten Sie alles schon: Remis! War es Ihnen neu: Schach! ;-) (11. Januar 2021; Foto: André Grunden)
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