17/2022

Trekking, Trecker, Trigger. Alles ganz vertrackt?

Mann beim Trekking in den Bergen mit toller AussichtEine mehrtägige Wanderung oder Fahrt, unter Umständen auch durch ein unwegsames Gebiet, meist auch im Hochgebirge, nennt man Trekking, aber auch seltener Trecking. Das Wort wurde aus dem Englischen entlehnt, to trek bedeutet ›eine (mühsame) Reise machen‹. Das englische Wort wiederum geht auf das Wort trekken im Afrikaans zurück, es stammt aus dem Niederländischen und Plattdeutschen und bedeutet ›etwas ziehen‹. Im Deutschen gibt es noch mehr Wörter, die ebenfalls diesen Ursprung haben. Ein Trecker war im 17. Jahrhundert noch ein Schiffszieher, die heutige Bedeutung ›Zugmaschine, Schlepper‹ ist seit der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts gebräuchlich (der Traktor hat dieselbe Bedeutung und geht auf lateinisch trahere (tractum) zurück, das ebenfalls ›ziehen, schleppen‹ bedeutet). Während man beim Wort Trekking die Wahl hat zwischen der Schreibung mit Doppel-k (diese Variante ist allerdings gebräuchlicher) und ck, ist Trekker nicht korrekt. Schließlich geht auch Trigger auf trekken zurück, genauer gesagt auf das niederländische trekker für ›Abzug, Drücker‹, wörtlich eben ›Zieher‹. Im Englischen wurde daraus tricker, später trigger; von dort gelangte das Wort dann ins Deutsche. Und wer jetzt denkt, das ist alles ganz schön vertrackt, der hat noch ein Wort mit derselben Wurzel gefunden. Die Partizipialform stammt vom mittelhochdeutschen Verb vertrecken in der Bedeutung ›verziehen‹ ab und ist nur noch als umgangssprachliches Adjektiv gebräuchlich, und zwar mit der Bedeutung ›verzwickt, unangenehm‹, aber auch ›schwierig, verworren, kompliziert und sich nicht leicht bewältigen, lösen lassend‹. (25. April 2022; Foto: NZKGB)


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