2/2022
Renommiert wegen Renommee
Wer einen guten Ruf hat, wer hohes Ansehen und Wertschätzung genießt, der hat ein gutes Renommee. Das Substantiv Renommee wurde im 17. Jahrhundert aus dem Französischen entlehnt, und zwar vom substantivierten weiblichen Partizip Perfekt des Verbs renommer, also renommée. Diese weibliche Endung ist der Grund, weshalb es auch heutzutage im Deutschen Renommee und nicht Renomme heißt. Das Verb renommer bedeutet ›wieder ernennen‹ oder ›erwählen‹ sowie ›immer wieder nennen, loben, rühmen‹. Im Deutschen gibt es davon abgeleitet das Verb renommieren, das ›angeben‹, ›prahlen‹ oder ›großtun‹ bedeutet. Gemeint ist hier also, dass man mit seinem eigenen Ruf oder eben Renommee hausieren geht. Im Gegensatz zu dieser negativen Bedeutung hat das in adjektivische Funktion übergegangene zweite Partizip renommiert eine positive Konnotation. Wer renommiert ist, ist ›namhaft‹ oder ›berühmt‹. (10. Januar 2022; Foto: geralt)
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