14/2022

Wir erklären es bestmöglich und nicht bestmöglichst

Bunte Buchstaben, die Wer sein Bestes gibt, macht seine Sache möglichst gut, so gut wie irgend möglich, kurz: bestmöglich. Das Adjektiv bestmöglich enthält einen Superlativ, und zwar best, der Superlativ von gut. Aus diesem Grund darf das Adjektiv nicht noch einmal gesteigert werden. Ein Text wird also mit bestmöglicher Genauigkeit verfasst und nicht mit bestmöglichster Genauigkeit. Diese Regel gilt generell, es ist unzulässig, beide Bestandteile eines Kompositums zu steigern: Komparativ- und Superlativformen im Erst- und Zweitglied sind nicht möglich. In der Folge spricht man also von höherwertigen (nicht höherwertigeren) Produkten, vom nächstliegenden (nicht nächstliegendsten) Bahnhof, von der meistgelesenen (nicht: meistgelesensten) Zeitung, von der höchstgelegenen (nicht: höchstgelegensten) Stadt und von dem meistgekauften (nicht: meistgekauftesten) Smartphone. Doch kommen wir auf bestmöglich zurück: Eingangs sagten wir, dass bestmöglichst nicht möglich ist. Möglichst ist der Superlativ von möglich und ein Adverb. Aufgrund der Regel, dass zwei Superlativformen nicht in einem Kompositum vorkommen dürfen, heißt es analog also auch frühestmöglich (nicht: frühestmöglichst), größtmöglich (nicht: größtmöglichst) und schnellstmöglich (nicht: schnellstmöglichst). Nun haben wir hoffentlich alles bestmöglich erklärt. (04. April 2022; Illustration: Prawny)


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