19/2019
Mund-zu-Mund-Propaganda
Wer jemanden mündlich weiterempfiehlt, betreibt Mund-zu-Mund-Propaganda. Informationen werden im persönlichen Gespräch »von Mund zu Mund« weitergegeben, sodass sie nach kurzer Zeit »in aller Munde« sind. Mund-zu-Mund-Propaganda muss zwingend mit Bindestrichen geschrieben werden. Wem dies nicht zusagt, der kann auf die kürzere Form Mundpropaganda zurückgreifen, die dieselbe Bedeutung hat, oder auf die obige Paraphrase. Übrigens: In manchen anderen Sprachen heißt es ebenfalls »Mund-zu-Mund«, so im Spanischen (propaganda de boca en boca) oder im Niederländischen (mond-tot-mondreclame); im Französischen hingegen ist die Rede von »Mund-zu-Ohr« (bouche à oreille), was im ersten Moment logischer erscheint – aber eben auch nur im ersten (da es ja auch wieder vom entsprechenden Mund weitergetragen werden muss). Der Schritt des Ohrs muss bei »Mund-zu-Mund« also gedanklich ergänzt werden, zudem auch die empfehlenden »Worte«, die eben von Mund zu Mund gehen. Im Englischen und Italienischen ist dies jeweils realisiert: »word-of-mouth recommendation« bzw. »il passaparola«. (06. Mai 2019)
Weitere Tipps der Woche finden Sie beim Sprachwissen.