Wissen

Sprachwissen

Die deutsche Orthografie ist wie die deutsche Sprache selbst: komplex. Zum einen liegt das daran, dass das Deutsche keine phonemische Schreibung hat, bei der ein Laut (Phonem) idealerweise einem Buchstaben (Graphem) entspricht (wie etwa im Türkischen oder bei Plansprachen wie Esperanto). Die deutsche Orthografie weist auch morphophonemische Schreibungen auf, womit für einen Laut mehrere Grapheme zur Verfügung stehen (für [t] etwa 〈d〉 und 〈t〉 im Auslaut), weshalb man überlegen oder lernen muss, ob das Fortbewegungsmittel Rad oder (aussprachekonform) Rat geschrieben wird (richtig: durch die schlichte Pluralbildung der lässt sich dies ermitteln).

Besonders die Rechtschreibnorm, die 1996 eingeführt und 2006 überarbeitet worden ist, hat zu Verunsicherungen geführt. Doch warum eigentlich? Sie hat für phantastische (logische) Vereinfachungen gesorgt, wie beispielsweise durch das Stammprinzip: Schifffahrt schreibt man nicht mehr mit zwei, sondern mit drei ⟨f⟩, weil die Wortbestandteile (Konstituenten) nun mal Schiff und Fahrt sind (entsprechend selbstständig, aber auch einbläuen/platzieren zu blau/Platz). Doch wurden – auch vor dem Hintergrund von Protesten wegen allzu progressiver Schreibungen – viele Schreibvarianten zugelassen. Einerseits ist das erfreulich, weil man größere Chancen hat, ein Wort ›korrekt‹ zu schreiben; andererseits herrscht dadurch Verunsicherung und bei einigen der Geschmack von Beliebigkeit, was sich in einigen Texten widerspiegelt: Auf Seite 1 wird aufgrund geschrieben, auf Seite 2 auf Grund, ebenso achtgeben/Acht geben, alleinerziehend/allein erziehend etc. Das ist allerdings nicht nur den Reformern geschuldet, sondern vor allem der Lebendigkeit der deutschen Sprache. Für ein einheitliches und damit professionell und kompetent erscheinendes Textbild vereinheitlichen wir Schreibvarianten und orientieren uns hierbei an den Empfehlungen nach DUDEN, wenngleich wir in einigen Fällen davon abweichen. Welche Schreibungen wir empfehlen und damit bei einem entsprechenden Auftrag wählen, erfahren Sie unter dem folgenden Verweis.

Weitere Inhalte zum Sprachwissen: